Symbole auf Gräbern sind allgegenwärtig, aber viele von uns kennen die Bedeutungen dahinter nicht mehr. Wer kennt sie nicht, Kreuze, Rosen, Engel usw. auf Grabsteinen. Oft geht es um Religion, aber immer mehr auch um Individuelles. Heutzutage wissen wir aber oft nicht mehr genau, was eigentlich dahintersteckt. Wir erkunden in diesem Beitrag, die Hintergründe und Ursprünge dieser aussagekräftigen Zeichen.
Das Kreuz
In der Zeit der ersten Christen war nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, das Kreuz eines der Hauptsymbole des Christentums. Nein, es waren das Stauogramm bzw. Christusmonogramm! Zur Erläuterung: Das Stauogramm sieht aus wie ein „P“, an dem am unteren Ende ein Kreuz angefügt ist. Das Christusmonogramm ist eine Verbindung der beiden Buchstaben „P“ und „X“. Das Kreuz war gewissermaßen bereits darin integriert, trat aber erst im fünften Jahrhundert allein in den Vordergrund. Damals noch als Antoniuskreuz, also in Form eines „T“. Die Franziskaner benutzen diese Kreuzform noch heute. Daneben gibt es viele kulturelle und künstlerische Abwandlungen des Kreuzes wie das byzantinische, das russische oder das keltische Kreuz und noch viele mehr. Aber was sagt uns das Kreuz im eigentlichen Sinne überhaupt? Es symbolisiert einerseits den Opfertod Jesu Christi am Kreuz, darüber hinaus ist es auch ein Hoffnungszeichen, welches die irdische (waagrecht) und himmlische (senkrecht) Verbindung zu Gott darstellt.
Christliche Zeichen
Der Fisch, eines der ältesten urchristlichen Symbole, geht zurück auf eine Bibelstelle im Neuen Testament (die Speisung der Fünftausend). Er war ein Geheimzeichen während der Christenverfolgung und dann lange nicht mehr in Gebrauch. Erst in den 1970er-Jahren gewann es wieder Bedeutung durch eine neues Glaubensverständnis. Der Fisch dient damals wie heute sowohl als Glaubenszeichen wie auch als gemeinsames Erkennungsmerkmal.
Engel gehören zu den beliebtesten Figuren auf Grabsteinen. Als Beschützer, Helfer und Tröster zeigen sie sich in Form von Schutzengeln. Sie stehen aber auch für eine positive Verbindung zwischen dem Hier und dem Jenseits – als Bote oder Begleiter. Betende Hände, meist nach der Vorlage von Albrecht Dürer, sind ein ausdrucksstarkes Grabsteinmotiv. Man verbindet mit ihnen Gottesvertrauen, Hoffnung und den Wunsch nach Frieden und Erlösung im Tod. Die Taube wird oft als Sinnbild der Seele und des Heiligen Geistes interpretiert. Ist sie mit einem Ölzweig dargestellt, geht das zurück auf ein Gleichnis im Alten Testament, als eine Taube Noah einen Ölzweig überbringt als Zeichen für den Frieden zwischen Gott und den Menschen. Der Schmetterling wurde bereits in ägyptischen Grabmalereien verewigt und gilt als Symbol der unsterblichen Seele. Im Christentum repräsentiert er auf Grabsteinen Transformation und Auferstehung.
Ein weiteres Glaubensmotiv ist die Sonne. Sie steht für Leben, Liebe, Auferstehung und auch für das Licht und damit für Gott selbst. Auf älteren Gräbern findet man manchmal eingravierte dreiteilige Lilien, sogenannte heraldische Lilien, als bildliche Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit. Das Jesus-Monogramm „JHS“ setzt sich aus den griechischen Anfangsbuchstaben seines Namens zusammen. Auf Deutsch wird es auch gern mit „Jesus Heiland Seligmacher“ benannt. Die lateinische Version „IHS“ (Iesus hominum salvator) wird mit „Jesus, Retter der Menschen“ übersetzt. Das meist benutze Kürzel ist aber „INRI“. Die Inschrift bedeutet: „Jesus von Nazaret, König der Juden“ (lateinisch: Iesus nazarenus rex iudaeorum) und ist deshalb so bekannt, weil es am Kreuz Christi angebracht war. Damals war es gängige Praxis, den Schuldspruch am Kreuz anzubringen. In diesem Fall war das Tragen des Königstitels verboten.
Andere Motive
Auch die Buchstaben Alpha und Omega, der erste und letzten Buchstabe des griechischen Alphabets, sind auf Grabsteinen vertreten. Sie spiegeln das Allumfassende wider und stehen für den Anfang und das Ende und in der Verschmelzung beider Buchstaben auch für das Leben selbst. Sieht man eine Waage auf einem Grabstein, kann das einerseits auf einen Verstorbenen mit einem Bezug zur Justiz hinweisen, andererseits wird sie auch gerne benutzt, um Gleichgewicht und Neutralität auszudrücken.
Pflanzen sind ebenso sehr beliebte Motive auf Gräbern. Dazu gehören unter anderem der Lebensbaum, Rosen, Sonnenblumen oder Blüten. Sie stehen für den Kreislauf des Lebens und die Verbindung zur Natur. Ginkgoblätter symbolisieren ewiges Leben, da der Ginkobaum als lebendes Fossil gilt.
Auf modern gestalteten Gräbern werden auch Spiralen verwendet. Sie sind ein wunderbares Sinnbild für den Lebensweg eines Menschen, der unweigerlich ins Licht führt. Sterne sind vor allem auf jüdischen Grabsteinen als Davidstern (Symbol des Judentums) und gerne auch bei Gräbern sogenannter Sternenkinder, also bei früh verstorbenen Kleinkindern, in Verwendung. Sie sollen Licht, Hoffnung und Zuversicht ausstrahlen. Ein weiterer Himmelskörper, der auf Gräbern oft zu sehen ist, ist der Halbmond (arabisch Hilal). Er ist ein zutiefst islamisches Glaubenszeichen und geht zurück auf den Mondkalender, nach dem sich das islamische Jahr richtet. So beginnt z. B. erst nach Erscheinen der Mondsichel der Ramadan.
Neue Symbolik
Die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Traditionen verlieren an Bedeutung und geben den Weg frei für Individuelles. So werden Dinge wie Hobbies, Charaktereigenschaften oder Beruf wichtiger und finden sich als Symbole auf Grabsteinen wieder. Das gibt dem Grabdenkmal eine persönliche Note. Möglich ist hier vieles, sofern es nicht der Friedhofsordnung widerspricht.
Unabhängig davon welche Art von Grabdenkmal Sie sich wünschen – der Steinmetzmeisterbetrieb Fritz Gollackner verewigt Ihre Verstorbenen in Stein und schafft einen ganz persönlichen Ort für die Erinnerung an Ihre Liebsten.
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