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Christian Messmer

Der Goldene Schnitt – Das Maß aller Dinge

Aktualisiert: 15. Sept. 2023

Der Goldene Schnitt ist eine aus der Natur abgeleitete Regel, welches das Verhältnis zweier Größen zueinander beschreibt und als ausgewogenes Leitmaß für Kunst, Architektur und Typografie gilt. Dieses wird als besonders harmonisch empfunden und spiegelt sich nicht nur in der Natur und in den berühmtesten Werken der Kunstgeschichte wider, sondern auch im menschlichen Körper selbst. Man nennt es auch die göttliche Proportion.


Das mathematische Konzept

Mathematisch gesehen, geht es beim Goldenen Schnitt um die Zerlegung einer Strecke in zwei Teilstrecken: Die längere Teilstrecke verhält sich an einem gewissen Punkt zur kürzeren Teilstrecke wie die Gesamtstrecke zur längeren Teilstrecke. Diese Verhältniszahl wird mit Phi bezeichnet und entspricht etwa dem gerundeten Wert 1,618. Dieses Konzept wurde erstmals von Euklid niedergeschrieben (ca. 360 - 280 v. Chr.).

Fibonacci-Folge

Fast tausend Jahre später hat der Mathematiker Leonardo Fibonacci die sogenannte Fibonacci-Folge beschrieben, ein Zahlenverhältnis, das sich der Zahl Phi weitest möglich annähert. Dieses findet man überall in der Natur – zum Beispiel im Wachstum von Kaninchenpopulationen oder in der Anordnung von Blättern. Die sogenannte Fibonacci-Folge beginnt mit der Zahl 1. Die folgenden Zahlenwerte bilden sich aus der Summe der vorhergehenden Zahlen (1+0=1; 1+1=2; 1+2=3, 2+3=5; 3+5=8 usw.). Je größer die Zahlen im Fibonacci-Verfahren werden, desto genauer nähert sich das Verhältnis der aufeinanderfolgenden Zahlen der goldenen Zahl Phi an.


Ein Verhältnisprinzip der Natur

Wird ein Quadrat nach der Zahl Phi geteilt, dann bilden sich weitere Quadrate, deren Eckpunkte in einer gebogenen Linie miteinander verbunden werden können – es entsteht eine logarithmische Spirale, die fast ident mit dem Kalkgehäuse einer Nautilus-Muschel ist.

Nautilus Spirale

Die symmetrische Spirale taucht vielerorts in der Natur auf. Zum Beispiel in der Anordnung von Blüten der Rose oder Sonnenblume, Tannenzapfen, Ananas, in Farn-, Palmen- oder Artischockenblättern usw. Auch in Schneckengehäusen, Kristallen, Wirbelstürmen und sogar in Galaxien findet man diese Spiralenform, auf welcher der Goldene Schnitt beruht. Selbst in den Erbinformationen des Menschen (in der DNA-Doppelhelix) taucht die göttliche Proportion auf.


Der Goldene Schnitt in der Kunst

Da Vincis Mensch

Weltbekannt ist Leonardo da Vincis Skizze des "vitruvianischen Mannes", so benannt nach dem antiken Architekten Vitruvius, der idealisierte Proportionen für den menschlichen Körper postulierte, die annähernd dem Goldenen Schnitt entsprechen. Die Figur da Vincis ist nicht nur anhand des umgebenden Quadrates und Kreises am goldenen Maß ausgerichtet, sondern auch die Proportionen der einzelnen Körperteile zueinander.

Cheopspyramide

Das Prinzip findet man aber schon viel früher in alten Tempelbauten der Antike wie der Cheopspyramide (ca. 2500 v. Chr.) oder dem Parthenon Tempel in Athen (ca. 450 v. Chr.). Auch die berühmte Statue der Venus von Milo aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus zeigt die Göttin Aphrodite schon mit den goldenen Proportionen.


Mona Lisa im Goldenen Dreieck

Aber zurück in die Renaissance: Leonardo Da Vinci verstand es wie kein Zweiter seine Bildkompositionen auf dem Goldenen Schnitt aufzubauen. So beispielsweise im Gemälde „Das Abendmahl“ und vor allem in seinem zeitlosen Portrait der Mona Lisa, welches auf der Fläche des Goldenen Dreieckes aufgebaut ist.









Triumph der Galatea

Auch andere große Meister wie Raffael schufen Werke nach diesem Prinzip. Bei seinem Kunstwerk „Triumph der Galatea“ trennt die Stirnlocke von Raffaels Galatea nicht nur Himmel- und Erdreich voneinander, sondern markiert auch den Teilpunkt des Goldenen Schnittes. Auch in der Sixtinischen Madonna findet man diesen Teilungspunkt entlang des Nabels der Madonna.


Dürer im goldenen Dreieck

Albrecht Dürers legendäres Selbstbildnis zeigt den Maler um 1500 in einer christusartigen Pose. Eine revolutionäre Handlung zu dieser Zeit. Dürers Haare bilden ein Dreieck, welche das Gesamtwerk nach dem Goldenen Schnitt unterteilt. Das Gesicht des Malers ist von senkrechten Linien eingerahmt, welche die Breite des Gemäldes nach den goldenen Maßverhältnissen wiedergeben.






Der Goldene Schnitt ist auch für Steinmetze ein gängiges Maß, nach dem wir Kunstwerke, Denkmäler und Alltagsgegenstände schaffen. Ihr Steinmetzmeisterbetrieb Fritz Gollackner berät Sie gerne, wenn es um die idealen Proportionen Ihres Wunschsteines geht.






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